Besonders in diesem Sommer erreichen uns immer häufiger Nachrichten von explodierenden Quallenpopulationen. Vor allem im Mittelmeer werden Touristen
von den glibberigen Tierchen heimgesucht. Nicht selten enden diese Begegnungen mit schmerzhaften Striemen an Armen und Beinen, die mit einem brennenden Schmerz einhergehen und noch Wochen nach dem Urlaub an die Berührung mit dem Nesseltier erinnern.
Doch was führt zu diesen massenhaften Vermehrungen, die mittlerweile in allen Weltmeeren zu verzeichnen sind? Zwei der Hauptgründe für diese sogenannten „Quallenblüten“ sind Klimawandel und Überfischung. Quallen fühlen sich besonders in wärmeren Gewässern wohl und durch die stetige Erwärmung der Meere vergrößert sich automatisch ihr Lebensraum. Aber auch ihre Fortpflanzungsrate steigt, was mancherorts zu mehr Quallen als Badegästen am Strand führt. Die Überfischung leistet ebenfalls einen erheblichen Beitrag zur Quallenüberpopulation, indem sie die Fressfeinde der Nesseltiere kontinuierlich reduziert.
Was können wir also gegen diese Entwicklung tun? Klar ist, dass wir gemeinsam alles Notwendige gegen den Klimawandel unternehmen müssen. Doch in einigen Ländern findet man auch andere Wege, das massenhafte Aufkommen der Glibbertiere zu seinem Vorteil zu nutzen. In Südostasien und Ozeanien stehen Quallen bereits seit über 1000 Jahren auf der Speiseliste und werden hier meist gebraten serviert. In Europa und Deutschland sind die Nesseltiere allerdings noch nicht als Lebensmittel zugelassen, doch dies wird sich sicher in den kommenden Jahren ändern, denn alternative Lebensmittel zu Fisch und Fleisch sind definitiv eine wichtige Waffe im Kampf gegen den Klimawandel.
Was aber sollten wir nun in diesem Sommer beachten, wenn wir trotz der vielen Quallen ein ungetrübtes Badeerlebnis genießen möchten? Zum einen muss gesagt werden, dass natürlich nicht alle Quallen giftig sind. Dennoch vermehren sich auch diese Arten stark. Viele von ihnen – ursprünglich in weitaus wärmeren Gebieten beheimatet – sind mittlerweile auch in europäischen Gewässern anzutreffen. Daher sollte man sich zumindest mit den häufigsten Arten ein klein wenig auskennen. Denn die zur Zeit an den Küsten Frankreichs und Italiens am häufigsten aufretende Art gehört zu den für den Menschen eher ungefährlichen Tieren: Die Lungenqualle.
Doch natürlich mischen sich auch immer wieder giftige Arten darunter, und beim Schwimmen kann man diese oft nicht genau erkennen. Anbei findet Ihr eine gute Übersicht zu den verschiedenen giftigen und ungiftigen Arten:
https://www.meerwasser-lexikon.de/kategorie/185.html
Für ganz Vorsichtige gibt es HIER noch einen Link zu den sog, Stinger-Suits, die, ursprünglich in Australien entwickelt, speziell gegen Quallen schützen. In der Regel reicht aber auch ein dünner Neopren-Anzug. Hierbei muss nur darauf geachtet werden, dass Hände und Füsse zusätzlich geschützt werden müssen. Für Euer Smartphone gibt es ebenfalls eine nützliche App, die Euch das Quallenaufkommen besonders im Mittelmehr anzeigt:
https://apps.apple.com/vn/app/medus/id1560609207
Falls Ihr dennoch mit einer giftigen Qualle in Berührung gekommen seid, solltet Ihr Euch medizinische Hilfe holen. Die Auswirkungen des Nesselgiftes reichen von leichtem Brennen oder Juckreiz bis hin zu einem allergischen Schock. Daher ist professionelle Hilfe wichtig, besonders, wenn man nicht genau weiß, welcher Quallenart man soeben in die Fänge geraten ist. Ich hoffe aber, dass dieses Szenario uns allen erspart bleibt.
In diesem Sinne wünsche ich Euch trotz der zunehmenden Quallenpopulation ein ungetrübtes Badevergnügen.
Bis bald,
Euer York