Ich bin gerade von einer inspirierenden Vereinsreise aus Ägypten zurückgekehrt – und eines der beeindruckendsten Erlebnisse war mein Besuch bei VeryNile in Kairo. Diese NGO zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Engagement, Kreativität und Gemeinschaftssinn zu echter Veränderung führen können.
Der Nil als Lebensader – und als Herausforderung
Der Nil ist mehr als nur ein Fluss. Er ist die Lebensader Ägyptens, Quelle für Wasser, Nahrung und Kultur seit Jahrtausenden. Doch in den letzten Jahrzehnten hat sich ein Problem zugespitzt: Plastikmüll. Tüten, Flaschen und Verpackungen treiben kilometerweit, verfangen sich in Netzen und verschmutzen nicht nur das Wasser, sondern auch das Leben der Menschen, die davon abhängig sind.
Hier setzt VeryNile an – mit einer ebenso einfachen wie genialen Idee: die Fischer, die täglich auf dem Nil arbeiten, zu Hütern des Wassers zu machen.

Recycling durch die Hände der Fischer
Statt nur Fische zu fangen, sammeln die Fischer nun auch Plastikabfälle aus dem Nil. VeryNile hat ein System geschaffen, das ökologisches Engagement und soziale Unterstützung verbindet:
Die Fischer werden für das Sammeln des Mülls bezahlt, sodass ihre Arbeit sowohl die Umwelt schützt als auch ein zusätzliches Einkommen schafft. Der gesammelte Abfall wird anschließend sortiert, recycelt und wiederverwertet – in Zusammenarbeit mit lokalen Recyclingfirmen. Aus dem Plastik entstehen neue Produkte, darunter Taschen, Accessoires und sogar Möbel – Symbole einer neuen Kreislaufwirtschaft am Nil. Ich durfte selbst mit an Bord gehen und erleben, wie die Fischer mit Eimern und Netzen Plastikflaschen aus dem Wasser zogen – konzentriert, ruhig, mit dem Bewusstsein, etwas Sinnvolles zu tun. Ihre Geschichten gingen unter die Haut. Einer von ihnen sagte:
„Früher haben wir nur vom Nil gelebt. Jetzt helfen wir, ihn am Leben zu halten.“


Nachhaltigkeit als Gemeinschaftsprojekt. Was VeryNile so besonders macht, ist die Verbindung von Umweltschutz, sozialer Verantwortung und lokaler Wirtschaftsförderung. Es geht nicht nur darum, Müll zu beseitigen, sondern ein neues Bewusstsein zu schaffen – für die Menschen am Nil, für Kairo und vielleicht eines Tages für ganz Ägypten.
Neben dem Recycling-Programm organisiert die NGO auch Workshops, Bildungsprojekte und Aufräumaktionen, bei denen Freiwillige aus aller Welt mithelfen. Der Spirit ist ansteckend: jung, kreativ, lösungsorientiert.


Ein Blick in die Zukunft
Was ich aus meinem Besuch mitnehme? Hoffnung.
VeryNile zeigt, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort ist, sondern eine Bewegung, die von unten wächst – aus den Gemeinden, den Familien, den Händen der Menschen, die tagtäglich am Fluss stehen.
Der Nil fließt weiter – und mit ihm eine Idee, die Zukunft atmet.
Danke Alban, Hana und dem gesamten VeryNile Team das Daniel und Ich Eure wertvolle Arbeit fĂĽr Heroes of the Sea dokumentieren durften.
Fazit:
Meine Reise nach Ägypten war nicht nur eine Begegnung mit Geschichte und Kultur, sondern auch mit einer lebendigen Vision: einer Welt, in der Müll zu Möglichkeit, Wasser zu Verantwortung und Gemeinschaft zu Wandel wird.
VeryNile beweist, dass Nachhaltigkeit keine Utopie ist – sondern gelebte Realität, wenn Menschen sich zusammentun.
Mein Dank fĂĽr diese Reise geht an Alban de Menonville und Hanna von VeryNile, sowie meinem Begleiter Daniel.
Liebe GrĂĽĂźe,
Euer York đź’™
 
														 
								 
								
