In der Debatte über die Bekämpfung von Ozeanplastik werde ich oft zu diesem einem bekannten Thema befragt. Stichwort: „Great Pacific Garbage Patch“. In diesem Zusammenhang kommen Fragen auf, wie: Macht es wirklich Sinn, das Plastik aus den Meeren zu sammeln und zu recyceln? Ist das wirklich die effektivste Lösung?
Wir müssen kritisch hinterfragen, ob diese Maßnahme tatsächlich sinnvoll ist oder ob wir uns auf andere Ansätze konzentrieren sollten.
Das Einsammeln von Plastik im Ozean ist technologisch anspruchsvoll und kostenintensiv. Studien zeigen, dass die Effizienz dieser Maßnahme begrenzt ist, da viele Plastikteile bereits so klein sind, dass sie schwer zu erfassen sind. Zudem besteht die Gefahr, dass bei diesen Operationen mehr Umweltschaden durch den Energieverbrauch der Sammelschiffe entsteht als der Nutzen, den wir daraus ziehen.

Es zeigt sich inzwischen, dass Plastik im Meer nicht nur Müll ist – für viele Lebewesen ist es sogar Lebensraum geworden. Über hundert verschiedene Arten haben begonnen, sich dauerhaft auf den Plastikteilen anzusiedeln. Sie nutzen die schwimmenden Stücke als eine Art künstliches Riff: zum Festhalten, zur Nahrungssuche oder sogar zur Fortpflanzung. Andere Tiere wiederum suchen Schutz darin oder machen das Plastik zu ihrem Zuhause.
Das macht die Situation noch komplexer – denn mit dem Entfernen des Plastiks greifen wir möglicherweise in neu entstandene Mikro-Ökosysteme ein.
#Recycling ist zweifellos wichtig, aber es ist nicht die alleinige Lösung für das Problem des Ozeanplastiks. Viel entscheidender ist es, den Plastikeintrag in die Meere von vornherein zu reduzieren. Dies erfordert eine umfassende Strategie, die sich auf die Quellen konzentriert, insbesondere auf die Flusssysteme, über die große Mengen an Plastik in die Ozeane gelangen.
Wir müssen uns auf Prävention konzentrieren. Das bedeutet, dass wir unsere Bemühungen verstärken müssen, um sicherzustellen, dass Plastikabfälle gar nicht erst in unsere Flüsse gelangen, geschweige denn in unsere Ozeane. Dies erfordert Zusammenarbeit auf globaler Ebene, innovative Technologien zur Abfallbewirtschaftung und eine Veränderung im Konsumverhalten.
Mein Fazit lautet daher: Nicht nur auf die Symptome konzentrieren, sondern auch die Ursachen angehen. Es ist an der Zeit, dass wir uns als Gesellschaft dieser Herausforderung stellen und konkrete Maßnahmen ergreifen, um unseren Ozeanen und damit unserem Planeten eine Hashtag#nachhaltige Zukunft zu sichern.
Auf unserer globalen Datenbank „Heroes of the Sea“ findet Ihr bereits viele Initiativen und NGOs, die sich diesem komplexen Thema angenommen haben. Betrachtet diese bitte nicht als Tropfen auf den heißen Stein. Sie sind die „Helden der Meere“ und maßgeblich Symbolträger für eine bessere Zukunft im Kampf gegen diese weltweite Verschmutzung.
Liebe Grüße, York